Angst-Vorsicht-Achtsamkeit – #8sammeln im Januar 2025

9. Januar 2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute ist wieder #8sammeln – die monatliche Challenge von Susanne Wagner, bei der du eingeladen bist, acht achtsame Momente deines Tages zu sammeln, sie in Bildern festzuhalten und deine Gedanken zu teilen. Vielleicht bist du auch schon dabei oder neugierig, was hinter dieser Idee steckt. Es geht darum, innezuhalten, dich umzuschauen und den kleinen Details in deinem Alltag Aufmerksamkeit zu schenken. Für mich dreht sich heute alles um einen spannenden Dreiklang: Angst-Vorsicht-Achtsamkeit. Diese drei Gefühle und Haltungen begegnen uns immer wieder, manchmal deutlich, manchmal ganz subtil. Sie beeinflussen unsere Entscheidungen, unser Handeln und auch, wie wir auf andere Lebewesen und uns selbst achten. Doch wie hängen Angst, Vorsicht und Achtsamkeit zusammen? Wie können sie uns helfen, bewusster und klarer zu handeln? Und wie zeigt sich das in den Momenten, die ich heute gesammelt habe? Komm mit durch meinen Tag, in dem ich acht Situationen festgehalten habe, die diese Verbindung vielleicht erlebbar machen.

01/08 Der Morgen mit Hulda

Mein erster achtsamer Moment heute Morgen begann mit meiner Henne Hulda. Als ich den Kropf von Hulda tastete, spürte ich eine leichte Sorge in mir aufsteigen: Könnte sie eine Kropfverstopfung haben? Diese Angst war mein Antrieb, mich ihrer Gesundheit zu widmen. Vorsichtig und behutsam tastete ich ihren Kropf ab, spürte die Weichheit und finde keine Anzeichen für eine Blockade.

In diesem Moment war ich ganz bei Hulda, voll präsent und achtsam für das, was ich wahrnahm. Ihre Ruhe gab mir Sicherheit, und ich konnte meine eigene Angst in eine sanfte, überlegte Handlung umwandeln. Dieser kleine Augenblick zeigte mir wieder einmal, wie eng Angst, Vorsicht und Achtsamkeit miteinander verwoben sind. Es ist die Achtsamkeit, die uns dabei hilft, die Balance zwischen übertriebener Angst und notwendiger Vorsicht zu finden.

02/08 Lotte packt aus

Ein weiterer achtsamer Moment drehte sich um unsere Hündin Lotte. Sie hatte das Paket entdeckt, in dem Mehlwürmer für die Hühner waren, und begann, ihn mit sichtlichem Eifer zu öffnen. Meine erste Reaktion war Zögern: Was, wenn sie dabei Kartonstücke verschluckt? Diese Sorge hielt mich kurz davon ab, sie einfach machen zu lassen.

Doch dann entschied ich mich, ihr zu vertrauen – mit einem wachsamen Auge. Ich beobachtete genau, wie sie mit dem Karton hantierte, bereit einzugreifen, falls es nötig wäre. Dieser Moment war ein Spiel zwischen meiner Angst und meiner Vorsicht, verbunden durch Achtsamkeit. Statt in übertriebene Kontrolle zu verfallen, konnte ich den Prozess bewusst begleiten und sehen, wie Lotte voller Begeisterung und Geschick den Karton öffnete. Es war eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, Raum für Vertrauen und zugleich Aufmerksamkeit zu schaffen.

03/08 Elsa-Kuchen: Genuss mit Herz

Am Nachmittag überraschte mich mein Mann mit einem frisch gebackenen Kuchen aus dem Airfryer– einem Birnen-Nuss-Kuchen in der Form von Elsa, der Eiskönigin. Schon beim Anblick musste ich lächeln: die liebevolle Idee, das perfekte Backergebnis, die warme Geste dahinter.

Doch auch hier schwingt ein kleines Maß an Vorsicht mit. Was steckt in unseren Lebensmitteln? Wie viel Genuss gönnen wir uns, ohne darüber nachzudenken, ob wir „zu viel“ naschen? Diese Überlegungen sind mir vertraut, und doch führt Achtsamkeit zu einem anderen Fokus: Statt mich von diesen Gedanken leiten zu lassen, entschied ich, den Moment bewusst zu genießen. Ich nahm das erste Stück, spürte die weiche Textur des Kuchens, schmeckte die reifen Birnen, die leicht nussige Note.

Dieser Moment zeigte mir, wie sich die Balance aus Vorsicht und Achtsamkeit auf Genuss auswirken kann: Statt in Gedanken verloren zu sein, habe ich mich ganz auf den Geschmack und das Hier und Jetzt konzentriert. Es ist diese Fähigkeit, Freude wahrzunehmen, die unsere Tage bereichert.

04/08 Alma`s Pflege

Nach Sonnenuntergang folgt der letzte Gang zu den Hühnern. Alma, unser Pflegefall, braucht ihre Augentropfen, damit sie über Nacht nicht verkleben. Die Sorge um sie begleitet jede Bewegung – vorsichtig, um ihr nicht wehzutun, und doch bestimmt, um die Behandlung abzuschließen. In diesem Moment lässt sie Nähe zu, trotz ihrer Fluchtbereitschaft, und zeigt, wie Vertrauen auch in kleinen Gesten entsteht.

05/08 Die Hausschlüssel

Der Klassiker im Dreiklang. Die Schlüssel stehen für den Übergang zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Schutz und Unbekanntem. Sie erinnern mich an die kleinen Rituale der Achtsamkeit: Prüfen, ob die Tür abgeschlossen ist, die Taschen nach ihnen durchsuchen, bevor ich das Haus verlasse. Dieses kurze Innehalten vor der Tür bringt oft den Moment, sich auf das bevorstehende Draußen einzustellen.

06/08 Gassigehen mit Lotte

Hier unser Abendspaziergang. Stadtteilrunden sind geprägt vom ständigen Abwägen zwischen Angst, Vorsicht und dem Versuch, achtsam zu bleiben. Unsere täglichen Herausforderung: Ich versuche, Hundebegegnungen zu vermeiden, da Lotte oft eskaliert. Gleichzeitig achte ich auf Personen, Autos und potenzielle Gefahren im Grünstreifen – all das, ohne den Rundgang aus den Augen zu verlieren.

Trotz dieser Anspannung versuche ich, die Momente der Ruhe und des Genusses zu finden. Das Licht der Straßenlaternen, Lottes aufmerksam gespitzte Ohren und das Geräusch unserer Schritte auf dem Kies erinnern mich daran, wie wichtig es ist, die Balance zu halten. Dieser Spaziergang steht symbolisch für den Dreiklang aus Angst, Vorsicht und Achtsamkeit, der uns in so vielen Lebenssituationen begleitet.

07/08 Pfotenritual: Achtsamkeit nach dem Spaziergang

Das nächste Bild zeigt einen stillen Moment der Achtsamkeit: Lotte sitzt geduldig, während ich ihre Pfoten mit einem weichen Tuch reinige. Es ist ein Ritual nach jedem Spaziergang, vor allem nach den Runden durch Schlamm und Regen. Ihre Augen sagen „Ich dulde es“, aber der kleine Seufzer, den sie von sich gibt, verrät ihre Unlust. Doch wer nachts im warmen Bett schlafen möchte, muss saubere Pfoten haben – eine Regel, die sie längst akzeptiert hat.

08/08 Mandala am Abend

Mein achter Moment der Achtsamkeit führte mich zu einem kleinen, aber besonderen Abendritual: dem Malen eines Mandalas. Mit einem feinen Filzstift und viel Konzentration füllte ich die Flächen mit Gelb und Blau aus. Dabei war ich im ständigen Austausch mit dem Dreiklang von Angst, Vorsicht und Achtsamkeit.

Die Angst, vielleicht über die Linien hinaus zu malen oder die Bettdecke versehentlich mit Farbe zu beschmutzen, war präsent, aber sie hielt mich nicht zurück. Stattdessen half mir die Vorsicht, achtsam und konzentriert zu bleiben – nicht zu bunt, nicht zu hastig. Dieser Moment der kreativen Achtsamkeit brachte eine tiefe Ruhe und zugleich Freude darüber, etwas Eigenes entstehen zu lassen. Das Mandala ist für mich ein Spiegel, wie achtsames Handeln aus der Balance zwischen Vorsicht und Vertrauen entsteht.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Zum Abschluss bleibt die Frage: Bin ich zu ängstlich?

Vielleicht kennst du diese Zweifel. Manchmal fragen wir uns, ob wir unsere Vorsicht übertreiben oder ob unsere Sorgen uns zurückhalten. Doch wenn du dir die Momente des heutigen Tages ansiehst, wird klar: Angst, Vorsicht und Achtsamkeit sind keine Gegensätze, sondern Teile eines Ganzen.

Meine Angst ist eine innere Alarmanlage – sie macht mich aufmerksam auf das, was mir wichtig ist. Wie bei Alma, die meine Sorge um ihre Gesundheit spürt. Meine Vorsicht hilft mir, mit Bedacht zu handeln, ohne Schaden anzurichten, wie beim Reinigen von Lottes Pfoten oder beim Zögern, Lotte den Karton auspacken zu lassen. Und meine Achtsamkeit? Sie verbindet alles. Sie sorgt dafür, dass ich präsent bleibe, das richtige Maß finde und meinen Tag mit bewussten Entscheidungen fülle, wie beim Malen eines Mandalas oder dem Backen und Teilen eines Kuchens.

Zu ängstlich? Vielleicht ist es nicht die Angst, die hinterfragt werden sollte, sondern die Art, wie wir ihr begegnen. Lass dich von ihr nicht lähmen, sondern sieh sie als Gelegenheit, achtsam zu bleiben, bewusst zu handeln und das Schöne im Alltag nicht zu übersehen. Deine Vorsicht schützt das, was dir wichtig ist. Deine Achtsamkeit hilft dir, den Moment zu genießen. Und deine Angst? Sie erinnert dich daran, dass du lebst.

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