Mandala – die vierte Staffel

27. April 2025

Liebe*r Couchgalerie-Besucher*in,

mit Mandala 31 beginnt die vierte Staffel meiner Mandalareihe – ein Neubeginn, der zugleich an Vertrautes anknüpft. Jeder Staffelstart bringt eine gewisse Schwellenüberschreitung mit sich: Die Frage, wie es weitergeht, welche Impulse sich zeigen, welche Formen und Farben auftauchen. Sich ans Malen zu setzen, braucht manchmal etwas Überwindung, aber sobald der erste Strich gemacht ist, entfaltet sich der Prozess auf seine eigene Weise.

Mandala 31/50 – 13.03.2025  – Ein Engel zum Neubeginn

Mandala 31 ist ein Engel, und er erinnert mich daran, dass ich bereits mit Mandala 25 eine geflügelte Figur geschaffen habe. Ich mag diese Engel sehr. Dieses Bild ist geerdeter als sein Vorgänger: Der Engel steht fest, umgeben von Natur, in einem Mantel aus Blättern und Blüten. Seine Flügel sind aus sanft geschwungenen Federn geformt, sein Gesicht strahlt eine friedliche Gelassenheit aus.

Die Farbgebung ist ruhig und harmonisch – Blau und Grün für die Landschaft, warme Gelbtöne für das Licht, das hinter dem Engel aufscheint. Der Engel selbst scheint mit der Umgebung zu verschmelzen, fast wie eine schützende Kraft, die aus dem Natürlichen heraus entsteht. Ein schöner Auftakt für die vierte Staffel, die sich nun weiter entfalten darf.

Mandala 32/50 – 15.03.2025 – Ein eingerolltes Wohlgefühl

Mandala 31 zeigt eine eingerollte Katze, die tief und zufrieden schläft. Das Motiv kam nicht aus dem Nichts – ich habe ein Bild einer schlafenden, liegenden Katze gesehen. Dieser Anblick inspirierte mich, doch ich entschied mich dafür, sie eingerollt darzustellen. Die runde Form fügt sich wunderbar in das Mandala-Prinzip ein und verleiht dem Bild eine besondere Geborgenheit. Die umgebende Blätter- und Beerenbordüre verstärkt den Eindruck eines geschützten, behaglichen Ortes. Es ist einfach ein Wohlfühlbild, das zum Hineinkuscheln einlädt.

Mandala 33/50 – 18.03.2025 – Käfig oder Schutz?

Zuerst war da das schreiende, entsetzte Gesicht. Ein Ausdruck von Angst, von Bedrohung, von Ausgeliefertsein. Die schwarzen Vögel mit ihren ausgebreiteten Flügeln kreisen um die Mitte, greifen an, zerren an ihrem Opfer. Ihre roten Augen stechen hervor, fixieren, beobachten – unerbittlich. Der Moment ist eingefroren, ein Bild zwischen Bewegung und Erstarrung.

Dann kam die Suche nach der passenden Umgebung: Gitter, Nest, Netz? Das Muster rundherum verstärkt die Ambivalenz. Ist es ein Schutzraum oder ein Gefängnis? Das Gitter kann Sicherheit bedeuten, aber ebenso das Gefühl der Gefangenschaft. Es hält zusammen, aber hält auch fest. Die schwarzen Vögel, die sonst für Freiheit stehen, sind selbst in diesem Muster gefangen. Wo endet Schutz, und wo beginnt Abhängigkeit? Ein Mandala voller Spannung und Widerspruch.

Mandala 34/50 – 21.03.2025 – In den Wipfeln – Weite und Verbundenheit

Mandala 34 entstand aus dem Eindruck eines Blicks in die Baumkronen. Die kräftigen Brauntöne der Stämme und Äste durchziehen das Bild wie pulsierende Lebensadern, während das Grün der Blätter und das Blau der Beeren für Lebendigkeit und Wachstum stehen. Ein kleines Eichhörnchen lugt neugierig hervor, als stiller Beobachter in dieser kraftvollen Szenerie. Die Anordnung der Elemente öffnet den Blick nach oben und lädt dazu ein, sich von der Weite der Natur tragen zu lassen.

Dieses Mandala bricht bewusst mit der klassischen Kreisstruktur und folgt der natürlichen Dynamik des Waldes. Die Linien streben aus der Mitte hinaus, als würde sich der Himmel über den Baumkronen weiten. Es erinnert an das Gefühl des Innehaltens, wenn man unter einem großen Baum steht und die Zweige sich schützend über einem ausbreiten. Die Natur als Schutzraum, als Ort des Staunens – dieser Moment ist hier eingefangen.

Ein Extra-Bild zur Inspiration

Ich habe den Blick in die Baumkronen auch von der KI umsetzten lassen. Es zeigt einen ähnlichen Blick in die Baumkronen, jedoch in einer ganz eigenen künstlerischen Umsetzung. Die monochrome Farbgebung und die grafische Struktur verleihen ihm eine fast meditative Wirkung. Es ergänzt das Mandala, indem es den Blick weiterführt und eine neue Perspektive eröffnet.

Mandala 35/50 – 24.03.2025 – inspiriert, aber eigenständig

Ich habe mit der KI Mandalas im Stil von Hilma af Klint erstellt und mich von einem dieser Bilder inspirieren lassen. Dabei ist etwas Eigenes entstanden – viel einfacher, weniger detailliert und ohne bewusstes Wissen über kosmische Ordnungen oder spirituelle Konzepte. Dennoch finde ich es spannend, wie sich aus einer Inspiration eine ganz eigene Bildsprache entwickeln kann.

Mandala 35 geht auf diese KI-Inspiration zurück, doch es folgt meiner eigenen Handschrift. Ich habe es bewusst vereinfacht und eigenständig gestaltet. Das KI-generierte Mandala siehst du hier und ich verlinke dir meinen Blogbeitrag: KI-Mandalas im Stil von Hilma af Klint

KI-Mandala im Stil von Hilma af Klint

Mandala 36/50 – 26.03.2025 – Organisch gewachsen

Dieses Mandala erinnert an eine natürliche Struktur – fast wie eine versteinerte Koralle oder ein kunstvolles Mosaik aus Kieseln und Muscheln. Die feinen Linien und runden Elemente bilden ein harmonisches Gefüge, das sich um eine weiche, spiralartige Mitte ordnet. Die Farbgebung in Sand- und Erdtönen verstärkt den Eindruck von etwas Gewachsenem, das zugleich filigran und stabil wirkt.

Ursprünglich hatte ich es mit einem FriXion-Stift gezeichnet, der sich nicht tiefschwarz mit dem Papier verbindet, sondern radierbar bleibt. Dadurch wirkte es für mich zu blass und langweilig. Also habe ich zunächst Schatten gesetzt und schließlich noch silberne und sandfarbene Akzente hinzugefügt. Erst dadurch entstand für mich eine stimmige Wirkung, die dem Mandala mehr Tiefe und Lebendigkeit verleiht.

Mandala 37/50 – Nestwärme und Neubeginn

Dieses Mandala zeigt eine runde, erdige Welt, in deren Zentrum ein Vogelnest mit Eiern liegt. Ein Vogel mit ausgebreiteten Schwingen scheint sich fürsorglich darum zu kümmern. Der äußere Bereich des Mandalas ist von jungen Pflanzen durchzogen, deren zarte Blätter nach oben streben. Die Komposition vermittelt ein Gefühl von Schutz, Wachstum und natürlichem Kreislauf. Die warmen Braun- und Grüntöne verstärken die Erdverbundenheit, während das Nest als Mittelpunkt Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt.

Die Inspiration zu diesem Mandala fand ich auf Pinterest. Mir gefiel sofort die Idee von Vogel und Vogelnest. Zunächst habe ich die Grundstruktur mit feinen Linien angelegt, dann die Farben nach und nach verstärkt, um Tiefe und Lebendigkeit zu schaffen. Besonders das Spiel zwischen den sanften Farbübergängen im Vogelgefieder und der kraftvollen, dunklen Erde hat mir Freude gemacht. So ist ein Mandala entstanden, das für mich den behüteten Anfang neuer Entwicklungen symbolisiert.

Mandala 38/50 – Wenn Gemüse Muster macht – Artischocken-Mandala 

Die ersten Artischocken des Jahres – zubereitet von meinem Mann, voll lecker – lagen plötzlich wie ein Kunstwerk vor mir auf dem Teller. Ihre Anordnung, ihre Struktur, ihre Farbe: alles schrie förmlich nach einem Mandala. Also habe ich sie fotografiert und das Bild als Ausgangspunkt für mein nächstes Rundbild genommen.

Artischocken-Mandala mit Foto und Canva

Mit Canva und KI habe ich das Artischockenfoto zu einem digitalen Mandala weiterentwickelt. Die natürliche Form wurde ornamenthaft überhöht, erhielt Tiefe und Symmetrie – und behielt doch ihren pflanzlichen Charakter. Das Ergebnis erinnert fast an eine Mischung aus Blume und Architektur.

Handgezeichnet und weitergedacht – das Artischocken-Mandala

Weil mich die Form so faszinierte, habe ich das Motiv schließlich auch in mein Skizzenbuch geholt. An zwei Abenden entstand ein eigenes Mandala, inspiriert vom Foto und von der KI-Version – aber frei gezeichnet, mit Markern und Fineliner. Die Farben wurden sanfter, der Ausdruck persönlicher, etwas verspielter vielleicht.

Mandala 39/50 – Neuro trifft Natur und KI

Das 39. Mandala begann für mich in neurografischer Manier – mit schwungvollen, auslaufenden Linien, wie ich sie besonders liebe. Doch beim Zeichnen merkte ich: So ganz fühlte es sich nicht wie ein Mandala an. Deshalb verband ich die Linien miteinander, zog einen Abschlusskreis und strukturierte das Innere in mehrere konzentrische Ringe – fast wie Jahresringe eines Baumes.

Jeder Ring bekam eine eigene Gestaltung:
Ein Ring voller kleiner Tropfen, einer mit Kreisen, einer mit horizontalen und vertikalen Linien, ein anderer mit weißen Wirbeln in den Flächen. Dann kam die Farbe ins Spiel: Die Mitte wurde sonnengelb, darum leuchtete ein Ring in Himmelblau, einer in Rot, dann folgte Grün abwechselnd mit Gold, Tropfen in Lila – und zum Abschluss ein strahlender Außenring in Orange.

Als ich das Mandala fertig hatte, konnte ich es zunächst nicht hochladen – mein Limit war erschöpft. Doch die Idee ließ mich nicht los. Ich beschrieb meinem KI-Assistenten so gut es ging, wie es aussieht – und daraus entstanden zwei KI-Mandalas: beide in handgezeichnetem Stil. Diese beiden Versionen möchte ich hier ebenfalls zeigen – sie sind keine Kopien, sondern Interpretationen meiner Beschreibung.

Mandala 40/50 – Aus der Übung ins freie Spiel

Vor dem Entstehen meines 40. Mandalas habe ich gezielt kleine Muster und Ornamente probiert, die ich dann in mein Mandala eingebaut habe. Dafür habe ich mir bei Pinterest Inspirationen geholt, die von der Künstlerin Kalakriti by Karishma (Link zum you.tube-Kanal) stammen. Die Fotos ihrer Musterbeispiele haben mir gut gefallen – ich habe die Übungen nach den Bildern frei übertragen und daraus ein kleines Übungsbuch angelegt. 

Schon die Übungen empfand ich sehr entspannend und fokussierend – eine wunderbare Vorbereitung für das eigentliche Mandala. In Mandala 40 habe ich verschiedene Elemente aus den Übungen eingebaut und daraus ein eigenständiges, harmonisches Bild entwickelt. Es wird sicher nicht das Einzige dieser Art bleiben.

Liebe*r Couchgalerie-Besucher*in,

mit Mandala 40 habe ich die vierte Staffel abgeschlossen – eine Runde voller neuer Impulse, kleiner und großer Experimente und sichtbarer Weiterentwicklung. Besonders spannend war für mich die Vielfalt der Ansätze: Inspiriert von Künstlerinnen wie Hilma af Klint, angeregt durch Naturbeobachtungen wie bei der Artischocke oder durch gezielte Übungen von Mustern und Strukturen konnte ich mein Repertoire spürbar erweitern. KI-Bilder kamen ergänzend hinzu, doch meine Handzeichnungen blieben im Mittelpunkt.

Auch im eigenen Erleben war diese Staffel etwas Besonderes. Ich habe nicht nur neue Techniken ausprobiert, sondern bin auch bewusster mit meinem kreativen Prozess umgegangen: von der ersten Inspiration über gezielte Übungen bis hin zum freien Spiel. Manches brauchte mehrere Anläufe, manchmal merkte ich, dass meine Energie an eine Grenze kam – und doch habe ich mich immer wieder eingelassen und Neues entstehen lassen. Es macht mich stolz zu sehen, wie aus kleinen Schritten echte Entwicklung wachsen kann.

Vielleicht hast du ja Lust bekommen, selbst mit einfachen Mustern, Naturinspirationen oder neuen Techniken zu spielen. Manchmal reicht schon ein kleiner Impuls, um etwas Eigenes entstehen zu lassen. Trau dich, deinem inneren Rhythmus zu folgen – und staune, was alles in dir steckt.

Ich selbst bin sehr gespannt auf die fünfte Staffel, mit der ich mein Ziel erreichen werde: 50 Mandalas als entspannte Abendbeschäftigung zu malen.

Wenn dir nach mehr Mandalas ist, dann wirst du ganz sicher in der Kategorie: Mandala fündig.

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